Motorfliegen

Frauen und Männer, Jung und Alt, Geschäftsleute, Arbeiter und Studenten – Piloten sind aufgrund der unterschiedlichsten Motivationen und in allen Gesellschaftsschichten zu finden. Eine spezielle Art des Motorfliegens ist der Motorkunstflug. Wer ihn betreibt, muss das Flugzeug in allen denkbaren Fluglagen beherrschen, wobei Flugzeug und Pilot enormen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt werden. Wettbewerbe gibt es im Navigations-, Präzisions- und Kunstflug. Eine weitere Einsatzmöglichkeit von Motorflugzeugen ist das Schleppen von Segelflugzeugen. Für viele Piloten von Linienflugzeugen hat die Karriere mit der Ausbildung zum Privatpiloten in einem im DAeC organisierten Verein begonnen!

Wo?

In kommerziellen Flugschulen oder in Luftsportvereinen. Im Verein dauert die Ausbildung zwar oft länger, ist jedoch meist preisgünstiger. Außerdem erwirbt man in aller Regel gleichzeitig die Mitgliedschaft, die zur Nutzung der Vereinsflugzeuge zu günstigen Konditionen berechtigt. Das Lernen in der Gemeinschaft und das intensive Erleben des Vereinsflugbetriebs sprechen ebenfalls für eine Ausbildung im Verein.

Wie oft?

Man kann das ganze Jahr über fliegen, sofern die Start- und Landebahnen in geeignetem Zustand sind, nicht die Gefahr der Vereisung des Flugzeugs besteht und das Wetter mitspielt. Für Piloten mit einer „normalen“ Privatpilotenlizenz gelten für das Wetter bestimmte Mindestbedingungen (Sicht, Wolkenfreiheit). Für Flüge ohne Sicht ist außer den erforderlichen Anzeigegeräten im benutzten Flugzeug eine besondere Schulung notwendig, die zur Instrumentenflugberechtigung führt. Diese erfordert einen erheblichen Aufwand und - wie die „normale“ Lizenz auch - ständiges Sich-in-Übung-Halten, denn auch im Luftsport gilt: Übung macht den Meister! Besonders beim Kunstflug werden körperliche Leistungsfähigkeit und Disziplin vom Sportler ebenso wie technische Zuverlässigkeit und hohes Leistungsvermögen seiner Maschine gefordert. Zusätzlich zählt das Einfühlungsvermögen des Piloten. Es müssen Faktoren wie Energiegehalt, Sicherheitsmindestflughöhe, Raumaufteilung und Windeinflüsse beachtet und die Belastung für Pilot und Maschine abgewägt werden.

Was ist zu beachten?

Um ein Motorflugzeug steuern zu dürfen, muss man die Privatpilotenlizenz PPL-A (Berechtigung zum Führen einmotoriger Flugzeuge mit einer Höchstmasse von zwei Tonnen nach Sichtflugbedingungen) erwerben. Voraussetzung ist die Feststellung der körperlichen Tauglichkeit Klasse 3 durch einen Fliegerarzt. Dann folgt eine gründliche (und anstrengende) Ausbildung mit mindestens 35 Flugstunden, davon 10 Stunden Alleinflug und 80 Theoriestunden mit anschließender Prüfung in Theorie und Praxis. Weitere Berechtigungen, beispielsweise für kontrollierten Sichtflug, Nachtflug, Instrumentenflug, Kunstflug oder zum Schleppen von Segelflugzeugen lassen sich zusätzlich erwerben. Um schwere oder mehrmotorige Flugzeuge fliegen zu dürfen, ist eine theoretische und praktische, typenbezogene Zusatzberechtigung erforderlich. Der Erwerb einer Privatpilotenlizenz kostet bei normalem Ausbildungsfortschritt 5.000 bis 7.500 Euro. Eine einmalige Investition, die man eventuell noch etwas reduzieren kann, da es in manchen Vereinen und Flugschulen möglich ist, preisgünstige Motorsegler in der Ausbildung mitzubenutzen. Außerdem gibt es Erleichterungen für Flugschüler, die bereits einen Pilotenschein einer anderen Klasse besitzen. Zum Erhalt der Lizenz müssen nach zwei Jahren 24 Flugstunden nachgewiesen werden, was allerdings, speziell in den ersten Jahren nach Lizenzerwerb, recht wenig ist. Zur Abschätzung der mit der Fliegerei verbundenen Kosten sollte man besser von einer höheren Stundenzahl ausgehen. Ein einfaches Flugzeug, etwa eine Cessna 152, kann man zu Stundenpreisen ab ca.80 Euro chartern. Das bedeutet, innerhalb von zwei Jahren mindestens (besser mehr) 24 mal 80 Euro für den Erhalt des PPL-A auszugeben. Das sind 960 Euro pro Jahr oder 2,63 Euro am Tag: Motorfliegen ist erschwinglich!

Weitere Informationen ...

Deutscher Aero Club e.V.
Hermann-Blenk-Straße 28
38108 Braunschweig
Telefon: (0531) 23 540-54
Telefax: (0531) 23 540-11
E-Mail: info(at)daec.de


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