Verein(t) gegen Einsamkeit

 

Das Projekt "Verein(t) gegen Einsamkeit" (2022-2024) zeigt die Potenziale des Sports und der Sportvereine als Orte für Begegnungen und Gemeinschaft auf. Menschen aller Generationen und verschiedenen Lebenslagen können ihre soziale Heimat im wohnortnahen Sportverein finden und dort sozialen Zusammenhalt erleben. Das Modellprojekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) als Element der Strategie gegen Einsamkeit gefördert. Es soll dazu beitragen, Strategien für Sportvereine zu erarbeiten und zu erproben, wie einsame Menschen durch die Vielfalt an Sportverbänden in Deutschland erreicht und in die rund 87.000 Sportvereine integriert werden können. 

Hintergrund

Schon vor weitreichenden Kontaktbeschränkungen und Schließungen von Institutionen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie fühlten sich Millionen Menschen in Deutschland einsam. Doch seither erleben besonders viele Menschen Einsamkeit, darunter vermehrt Jugendliche und junge Erwachsene. Das vom BMFSFJ geförderte Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) setzt sich mit Ursachen und Folgen von Einsamkeit auseinander und bündelt bestehendes Wissen zum Thema Einsamkeit in Deutschland. Das KNE macht bestehendes Engagement sichtbar und bringt diejenigen zusammen, die sich gegen Einsamkeit einsetzen. Bei diesem offenen Netzwerk sind alle eingeladen, sich einzubringen.  

Einsamkeit ist als subjektives Gefühl von außen oftmals nicht sichtbar und kann in unterschiedlichsten Lebenslagen auftreten. Entsprechend sind auch die Wege aus der Einsamkeit vielfältig. Sportvereine können Menschen einen niedrigschwelligen Einstieg ermöglichen und helfen, neue Kontakte zu knüpfen, Beziehungen mit Gleichgesinnten aufzubauen und ein Gefühl der Verbundenheit zu erfahren. Gerade in Umbruchphasen wie einem Umzug aus dem vertrauten Umfeld, einem Übergang von der Schule auf die Hochschule oder einem Jobwechsel können Sportvereine wichtige Konstanten oder erste Anlaufstellen darstellen. Der organisierte gemeinwohlorientierte Sport steht für Angebote für alle Altersgruppen, Vorerfahrungen, Bedürfnisse und Ambitionen, für sozialverträgliche Gebühren und gemeinsam geteilte Werte wie Fairplay, Toleranz und Respekt. Das gemeinsame Sporttreiben oder das ehrenamtliche Engagement sind gemeinschafts- und sinnstiftend. Bewegung und ein aktiver Lebensstil tragen außerdem zum Wohlbefinden bei und können nachweislich gesundheitliche Risiken im Zusammenhang mit chronisch erlebter Einsamkeit (u. a. erhöhte Mortalität und Morbidität) mindern.  

In der vielfältigen Sportvereinslandschaft der Mitgliedsorganisationen des DOSB finden viele Menschen bereits eine soziale Heimat. Die rund 87.000 Sportvereine können als gemeinnützige, demokratische Strukturen und als integrative, generationenübergreifende Begegnungsorte in der direkten Nachbarschaft gegen Vereinsamung in der Bevölkerung wirksam werden. 

Ziele des Projekts

Sportvereine zeichnen sich als soziale Begegnungsstätte aus, in der Gemeinschaft und Zusammenhalt erlebbar wird. Den im DOSB organisierten rund 87.000 Sportvereinen werden digitale und analoge Kommunikationsmaterialien zur Verfügung gestellt, die sie dabei unterstützen, sich im Sozialraum zu positionieren und die Mehrwerte des gemeinnützigen Sports öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren.   

In einem Sportvereinswettbewerb (2023) und "Verein(t) gegen Einsamkeits-Aktionstagen" (2024) werden Beispiele guter Praxis honoriert und Erfolgsfaktoren sowie Hindernisse in der Schaffung guter, leicht zugänglicher und sichtbarer Orte der Begegnung im organisierten Sport identifiziert. Eine Evaluation und Begleitung des Projekts sowie den davon ausgehenden Maßnahmen tragen zur Qualitätssicherung und zum Wissenstransfer bei. Die gesammelten Erfahrungen stehen den Sportvereinen und -verbänden sowie weiteren Akteur*innen in örtlichen Netzwerken nach Ende der Projektlaufzeit zur Verfügung und unterstützen bei der Durchführung zukünftiger Initiativen.   

Aufbau einer Community und Netzwerkarbeit mit relevanten Akteuren. Die Entwicklung einer Fortbildung fördert überregionale Lernprozesse sowie kollegialen Wissens- und Erfahrungsaustausch der DOSB-Mitgliedsorganisationen. Die Sportverbände werden darin unterstützt, passgenaue und bedarfsgerechte Maßnahmen zu entwickeln, die ihre Sportvereine dabei unterstützen, eigene Strukturen niedrigschwellig und lebensweltorientiert weiterzuentwickeln und sich als zentraler Akteur in der Kommune zu positionieren.  

Aktuelles aus dem Projekt

Erfolgreicher Projektabschluss im Olympiastadion Berlin

Erfolgreicher Projektabschluss im Olympiastadion Berlin

Gäste der Abschlussveranstaltung stehen eng zusammen auf den Rängen des Olympiastadions Berlin und heben jubelnd die Arme.
Projektmitglieder und -Beirat von "Verein(t) gegen Einsamkeit" bei der Abschlussveranstaltung im Olympiastadion Berlin. © Riedl

Im Olympiastadion Berlin tauschten sich die Mitglieder des Projektbeirats unter dem Vorsitz von DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele am 06. November 2024 mit Sportvereinsvertreter*innen über Erfolgsfaktoren und gelungene Ansätze im Sport für mehr Gemeinschaft aus. „Wir dürfen stolz darauf sein, dass unsere 86.000 Sportvereine mit ihrem Engagement tagtäglich soziale Kontakte und Verbundenheit schaffen. Sie sind wichtige strategische Partner in der Bewältigung von Einsamkeit in unserer Gesellschaft“ stimmte Verena Bentele die Gäste in ihrer Begrüßung ein. 

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde deutlich: Sportvereine sollten weiter ermutigt werden, ihr Engagement für soziale Verbundenheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sichtbar zu machen. „Ich gehe heute mit einem hoffnungsvollen Gefühl aus dieser Veranstaltung und nehme mit, dass wir noch viel mehr darüber sprechen müssen, was wir als Sportvereine Gutes tun und wie wir dabei helfen, Einsamkeit zu lindern“, fasste Nicole Trommler vom Athletik Club 1990 Taucha e. V. zusammen. Ihr Verein setzte im Rahmen des Projektes einen Aktionstag für soziale Verbundenheit um.

Aktionstage für soziale Verbundenheit

In 2024 wurden deutschlandweit zehn Aktionstage für soziale Verbundenheit von Sportvereinen und Kreissportbünden in Kooperation mit lokalen Initiativen umgesetzt. Ziel dieser Aktionstage war es, niedrigschwellige Mitmachangebote zu organisieren, die Menschen eine Anbindung an den Sportverein ermöglichen.

SV Saar 05 Tanzsport e. V.

Unter dem Motto „alleine kommen, gemeinsam tanzen“ konnten zahlreiche Menschen für den Tanzsport begeistert und ein wichtiger Beitrag zur sozialen Einbindung von neuen Mitgliedern geleistet werden. Um Barrieren abzubauen und zugewanderten Menschen die Teilhabe zu vereinfachen, wurde das Angebot in ukrainische als auch arabische Sprache übersetzt.

Schachclub Ramstein-Miesenbach

Beim inklusiven Schachturnier im Mehrgenerationenhaus Ramstein wurde eine Wohngruppe behinderter Menschen mit eingebunden. Die Teams wurden dabei bewusst gemischt, um Berührungspunkte und Scham abzubauen. Bei dem Turnier stand die Freunde am Spiel und das gemeinsame Kennenlernen im Mittelpunkt.

TuS Brandoberndorf 1909 e. V.

Der Sportverein öffnete am Aktionstag seine Türen und arbeitete mit der Stadtsozialarbeiterin zusammen, um Interessierten den Verein vorzustellen und sie für den Sport zu begeistern. Anja Auriga, die federführend den Aktionstag organisierte, berichtete: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenkünfte mit den anderen Sportbegeisterten. Das motiviert uns und daran möchten wir auch andere Menschen teilhaben lassen, die vielleicht Anschluss suchen. Deswegen haben wir uns auch gleich für eine Förderung beim DOSB beworben.“

Kreissportbund Sömmerda e. V.

Beim ersten inklusiven Seniorensportfest in Sömmerda informierten und probierten sich auf Anhieb 600 Besucherinnen und Besucher an den zahlreichen Ständen und Mitmachangeboten aus. Teilnehmende von 12 bis über 60 Jahren trainierten mit und ohne Beeinträchtigung zusammen und erhielten dafür am Ende das Tages das "Buddy"- Sportabzeichen.

TuS Brauweiler 1951 e. V.

Unter dem Motto „Gemeinsam wollen wir tanzen, reden, lachen und lecker essen!“ waren Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren zum Aktionstag eingeladen, die Anschluss suchen, Spaß an Bewegung haben und sich gerne mit Gleichgesinnten austauschen. Nach Line Dance, Vorträgen zu alltagstauglichen Achtsamkeitsübungen und einem gemeinsamen Essen, saßen die Teilnehmenden am Ende des schönen Tages noch lange zusammen und wollten das Zusammensein weiter genießen.

TV Friedrichstal 1899 e. V.

Unter dem Motto “Bewegung erleben & Gemeinschaft stärken” stand der Aktionstag ganz im Zeichen der sozialen Verbundenheit. Highlights des abwechslungsreichen Programms für Seniorinnen und Senioren waren unter anderem das Waldbaden bei schönstem Spätsommerwetter und das Zusammenkommen beim gemeinsamen Mittagessen, das Gelegenheit zum Austausch bot.

mettmann-sport e. V.

Für den Aktionstag setzte man auf viele Kooperationspartner, um Menschen zu erreichen, die Anschluss suchen und noch keinen Zugang zum Sportverein gefunden haben. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Mettmann und die Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder stellten sich den Besucher*innen vor und die Tafel Mettmann sorgte für das leibliche Wohl. Es wurde ein Tag für alle Generationen: Neben Basteln, Yoga, Seniorengymnastik, Floorball für Jung und Alt sowie einer Kinderbewegungslandschaft, konnten sich die Teilnehmenden im kooperierenden Gesundheitszentrum zum Thema „Einsamkeit und Gesundheit“ informieren und untereinander austauschen. Im Magazin „Wir im Sport“ hat der LSB NRW über den Aktionstag berichtet. 

Athletik Club 1990 Taucha e. V. 

Bereits im Vorfeld der eigentlichen Aktionstags konnte sich Bundesministerin Lisa Paus von einer Atmosphäre der Verbundenheit und des Miteinanders im Sport überzeugen. Am 21. September stellte der AC Taucha mit zahlreichen Kooperationspartnern ein riesiges Programm mit Mitmachangeboten, Impulsvorträgen und Workshops auf die Beine. 

Westerrönfelder Sportverein 

"Mit den Aktionstagen wollen wir zeigen, dass wir als Verein Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen und aktiv dazu beitragen können, Menschen zusammenzubringen“, erklärte Matthias Jürgens, Fußballobmann des Westerrönfelder SV. An zwei Tagen wurde ein attraktives Rahmenprogramm rund um die Fußballturnier gestaltet: Während sich die Jüngeren auf der Hüpfburg oder beim Beachsoccer austobten oder die gemeinsame Treckerfahrt genossen, standen Gesellschaftsspiele für die Älteren zur Verfügung. Bei Kaffee und Kuchen, Bratwurst oder Popcorn boten die Aktionstage beste Möglichkeiten, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. 

Greifswalder Sportgemeinschaft 01 e. V.

Mangelnde Barrierefreiheit oder auch Berührungsängste von anderen Menschen tragen mitunter zu erhöhten Einsamkeitsbelastungen unter Menschen mit Behinderungen bei. Der Final-Spieltag der 3. Goalball-Bundesliga (paralympischer Blindensport) wurde dazu genutzt, Möglichkeiten gegen Einsamkeit im Sportverein zu präsentieren und diesen Tag mit möglichst vielen Menschen zusammen zu verbringen. Moderiert von der „Inkluencerin“ Miss Open Eyes (Influencerin mit Themenschwerpunkt Inklusion und Barrierefreiheit), gab es neben Informationsmöglichkeiten in der Sporthalle auch im sog. „Haus der Begegnung“ eine Gesprächsrunde zum Thema Einsamkeit. 

Mädchen in orangefarbenen Leibchen auf einer Wiese, die zum Sprint ansetzen.

Vereinswettbewerb 2023

Das Bild zeigt Bundesministerin Lisa Paus und DOSB Vizepräsidentin Verena Bentele mit drei Preisträger*innen auf der Bühne. Die Preisträger halten ihren großen symbolischen Scheck in die Kamera.
Bundesministerin Lisa Paus (4.v.r.) und DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele (5.v.r.) überreichen im Rahmen des Dialogforums Sportentwicklung die Auszeichnungen an die Sportvereine. ©Henning Schacht

Berlin, 08. September 2023 – Im Rahmen des Dialogforums Sportentwicklung wurden neun herausragende Sportvereine für ihr vorbildliches Engagement ausgezeichnet. Die Vereine haben durch ihre innovativen Ansätze und erleichterten Zugangswege zu ihren Angeboten einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Bewältigung von Einsamkeit in unserer Gesellschaft geleistet.
Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen des Vereinswettbewerbs „Gemeinschaft bewegt“, der im Kontext des DOSB-Projektes „Verein(t) gegen Einsamkeit“ durchgeführt wurde, welches durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird.
Bundesministerin Lisa Paus, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele überreichten die Schecks in Höhe von insgesamt 15 000 €  an die Vertreter*innen der Gewinnervereine. Bundesministerin Lisa Paus betonte die Bedeutung des organisierten Sports zur Prävention und Bekämpfung von Einsamkeit: „Sich gemeinsam bewegen tut gut - körperlich und mental. Sportvereine fördern Teamgeist, verbinden Menschen und beugen Einsamkeit vor. Ich freue mich, dass wir das Projekt 'Verein(t) gegen Einsamkeit' fördern und mit unserer Strategie gegen Einsamkeit diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe angehen.“
Vizepräsidentin des DOSB Verena Bentele bekräftigte: „Die zahlreichen Einsendungen haben gezeigt, wie vielseitig die Angebote des organisierten Sports sind und wie diese durch die Förderung von Gemeinschaft und Zusammenhalt das Leben der Menschen positiv beeinflussen.“
 

Diese neun Preisträger*innen überzeugten die Jury mit ihrem Engagement:

 

Vereinsgröße „klein“ (bis 500 Mitglieder) 

  • 1. Platz (3.000 Euro)  

TG 1904 Kriegsheim e. V.  

Die Spaziergehgruppe ist ein tolles Beispiel für ein Begegnungs- und Bewegungsangebot für ältere Menschen, das auch ohne großes Budget viel erreicht. Der Zusammenhalt und die Freude an gemeinsamer Bewegung, Geselligkeit sorgt dafür, dass in zehn Jahren noch kein Spaziergang - nicht einmal witterungsbedingt - ausgefallen ist. In den 75 Minuten des Rundgangs wird die Gruppe natürlich von vielen gesehen und hat dadurch auch außerhalb der Region bereits einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. Der Spaziergang endet regelmäßig im Mehrgenerationenhaus, wo man sich an einem schönen gemeinsamen Frühstück erfreut, an dem sich weitere Gäste anschließen, die der Einsamkeit zuhause entfliehen möchten.  

  • 2. Platz (1.500 Euro)  

SC Frintrop 05/12 e. V.  

Auf dem Gelände zweier ehemaliger Ascheplätze wurde im Oktober 2022 ein barrierefreier, inklusiver Sport- und Bürgerpark eröffnet. Der Park fördert die gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe aller an Sport- und Begegnungsangeboten. Er bietet einen Treffpunkt für ungezwungenes Zusammensein und ist eine Begegnungsstätte für Bürger*innen aller Generationen, nicht nur aus Frintrop, sondern auch aus den angrenzenden Stadtteilen und Nachbarstädten. Hierfür wird die Anlage auch für kulturelle Veranstaltungen mit Musikkünstlern und inklusiven Tanzgruppen genutzt.  

  • 3. Platz (500 Euro) 

Cavalleria e. V. 

Der 80 Mitglieder kleine Verein im ,Einstraßendorf' Milzau, Sachsen-Anhalt, ist kein normaler Reitverein: Benachteiligte Kinder und Jugendliche können niedrigschwellig und kostenfrei ihre Tage auf dem Hof verbringen und barrierefrei intensive Beziehungen mit den Pferden und Ponys aufbauen. Gemeinschaft und Teilhabe wird auch unter den Reiter*innen gelebt: Bei Besuchen von Wohneinrichtungen und Förderschulen werden Erwachsene und Kinder mit Behinderungen völlig selbstverständlich als Partner*innen im Sport akzeptiert, ebenso eröffnen sich auch straffällig gewordenen Jugendlichen bei cavalleria e. V. unbürokratisch und kostenfrei Wege aus der sozialen Isolation. Hierfür arbeitet der Verein mit der Jugendhilfe, staatlichen und städtischen Förder- und Betreuungseinrichtungen sowie amtlichen Betreuer*innen eng zusammen. 

Vereinsgröße „mittelgroß“ (501 bis 1.500 Mitglieder) 

  • 1. Platz (3.000 Euro)  

TV 06 Thalmässing 

Bei dem seit 2016 bestehenden kostenfreien Kursangebot für Senior*innen, fühlen sich auch Mitglieder und Nichtmitglieder mit Behinderungen oder beginnender Demenz wohl. Damit die Senioren keine weiten Wege haben, werden Ortschaften such angefahren: So finden Übungen zur Sturzprophylaxe, Denkaufgaben oder Dokumentation der motorischen Leistungsfähigkeit auch schon einmal in Gastwirtschaften, Feuerwehrheimen,  Gemeinderäumen oder Ferienwohnungen statt. Bei diesem niedrigschwelligen Angebot des TV 06 Thalmässing kommt der Spaß nie zu kurz und es eröffnen sich Kontakte sowie erleichterte Zugangswege zu weiteren Begegnungs- und Bewegungsangeboten des Sportvereins.  

  • 2. Platz (1.500 Euro)  

MTV Schöningen von 1861 e. V. 

Bei der Sozialen Initiative spielen Kinder und Jugendliche, die sonst durch das soziale Raster fallen, seit mehreren Jahren wöchentlich kostenlos mit Trainer*innen Tennis. Kinder und Jugendliche mit eingeschränkten Teilhabechancen - z.B. aufgrund ihrer Herkunft, finanziellen Lage, physischen oder psychischen Einschränkungen - trainieren gemeinsam mit normalen Mitgliedern zusammen und bilden nicht nur bei Jugendcamps und Ferientennis eine Gemeinschaft, bei der kein Leistungsprinzip sondern Spaß und Freude im Fokus stehen. Um die richtigen Zielgruppen anzusprechen, stimmt sich die Tennisabteilung des MTV Schöningen mit dem Jugendsozialamt des Landkreises, der Sozialstelle der Stadt, Sozialarbeiterinnen in Kindergärten und Schulen, Trägern der Wohlfahrtsverbände sowie diversen weiteren Institutionen und privaten Einrichtungen ab.  

  • 3. Platz (500 Euro)  

1. SSV Saalfeld 92 e. V. 

Die Kindergarten-Sporthelfer Aktion fördert die Gemeinschaftserfahrung von Jung und Alt durch Bewegung, Spiel und Spaß. Fünf Senior*innen unterstützen als Sporthelfer die Erzieherinnen und Übungsleitenden einmal in der Woche bei ihrer regelmäßigen Sportstunde. Nicht nur die Senior*innen finden in diesem Ehrenamt eine wertstiftende Aufgabe, bereichernde Begegnungen und Anerkennung ihrer Tätigkeit durch regelmäßige Fortbildungen: Inzwischen engagieren sich auch einige Erzieherinnen in Vereinsangeboten des 1. SSV Saalfeld 92 e.V..    

Vereinsgröße „groß“ (ab 1.500 Mitglieder) 

  • 1. Platz (3.000 Euro)  

TV 1848 Coburg e.V.  

Der TV 1848 Coburg zeichnet sich durch sein breites Engagement in den Bereichen Inklusion und Integration aus. Alle Sportangebote sind auch für Menschen mit Behinderung offen. Fahrdienste, spezielle "Erlebte Inklusive Sportschule"-Angebote sowie Kooperationen mit Förderschulen und Werkstätten schaffen erleichterte Zugangswege für Menschen mit Behinderungen. Vielfalt und sozialer Zusammenhalt im Verein werden durch spezielle Sportangebote, Übersetzung von Vereinsinformationen, Beratung bei Ämtergängen, Deutschunterricht und die Qualifizierung von Menschen zu Übungsleitenden aktiv gefördert.  

  • 2. Platz (1.500 Euro)  

TSG Bergedorf von 1860 e. V. 

Die TSG Bergedorf zeichnet sich durch besonders niedrigschwellige Zugangswege zum Verein aus. Ein Fahrservice ermöglicht auch mobilitätseingeschränkten Personen weiterhin die Teilhabe an Sportangeboten. Weiterhin eröffnen Angebote abseits des gemeinsamen Sporttreibens Räume für Begegnung, wie die Kartenrunden im Vereinsheim, Gesprächskreise mit Vorträgen und anschließendem Austausch (z.B. Erb- und Testamentsrecht, Schutz vor Trickbetrügen) sowie die Veranstaltungsreihe zum Thema "Starke Frauen (in) der TSG Bergedorf" (z. B. Selbstverteidigung, Stimmtraining, Beckenbodentraining, Opferschutz).  

  • 3. Platz (500 Euro)  

Eintracht Hildesheim von 1861 e. V. 

Mit dem im April aus einem Runden Tisch von betroffenen (Groß-)Eltern entstandenen inklusiven generationenübergreifenden Ballsportmix hat die Eintracht Hildesheim einen Kurs für alle geschaffen und eine für sich völlig neue und breite Zielgruppe erreicht. Jede*r ist willkommen, egal welche Beeinträchtigung, Vorkenntnisse mit Bällen oder welches Alter. Zu beobachtende gegenseitige Hilfestellungen in den Kursstunden, besonders von Eltern beeinträchtigter Kinder und der vorher anwesenden Senioren-Tischtennisgruppe zeugen von einem besonderen Gemeinschaftserleben und Miteinander.