Telemarken

Vor über 130 Jahren von einem Bauernsohn in Norwegen erfunden, war das Telemarken bis in die 30-iger Jahre des vorherigen Jahrhunderts auch bei uns eine beliebte Sportart. Legenden wie Luis Trenker oder Willy Bogner, der das Telemarken in seinem Film „Fire & Ice“ zeigte, waren Anhänger dieser besonderen Skitechnik. Dann verschwand plötzlich der „Knieschwung“ von den Pisten, war sogar im deutschen Skilager verpönt. In den 70-iger Jahren erwachte er aus seinem Dornröschenschlaf und erfreut sich seitdem in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Die Technik ähnelt dem des Abfahrens mit Langlaufskiern. Der Unterschied besteht in den Kurven, bei denen das jeweilige Knie nach unten geht, was einem Knicks ähnelt.

Wo?

Überall wo es Berge bzw. Hänge und Schnee gibt, kann Telemarken ausgeübt werden. Jede Liftanlage und jeder Hang in den Skigebieten ist für die Freunde dieser norwegischen Fahrweise geeignet. Es kommt ein weiterer Vorteil hinzu: Da wie beim Skilanglauf die Ferse nicht fest auf dem Ski fixiert ist, ist der Telemarkski auch zum Bergauflaufen geeignet. Daher können sich die Fahrer auch auf unwegsameren Hängen austoben, denn auch zum Tiefschneefahren ist das Telemarken tauglich.
In den vergangenen Jahren haben sich auch schon einige Telemarkclubs gegründet, die sich regelmäßig treffen, trainieren, Touren und Rennen veranstalten. Auch der Deutsche Skiverband hat Telemarken in die klassische Ausbildung seiner Skilehrer aufgenommen. Weiteres Wissenswertes über das Telemarken erfahren Sie beim Deutschen Skiverband.

Wie oft?

Da das Telemarken nur in den Bergen und im Schnee ausgeübt werden kann, heißt dass für die meisten Sportler, dass sich das Telemarken nur auf den Skiurlaub beschränkt. Eine Sommeralternative ist das Gletscher fahren und natürlich ein regelmäßiges Fitnesstraining und eine Skigymnastik. Telemarken gehört nicht zu den Ausdauersportarten, hierbei sind eher Kraftausdauer, Geschicklichkeit und Reaktion gefragt. Darüber hinaus wird besonders die Oberschenkelmuskulatur gefordert. Das führt dazu, dass ein ungeübter Telemarker meist schneller eine Pause einlegen muss, als ein trainierter. Ansonsten heißt der übliche Richtwert: zweimal zwei Stunden pro Tag mit einer angemessenen Ruhepause dazwischen. Wie beim Skilaufen und Snowboarden sollten Sie auch hier am Nachmittag sich nicht zu viel zumuten, da die Konzentration dann nachlässt.

Was ist zu beachten?

Das gebeugte Knie und die oft akrobatische Körperhaltung lassen vermuten, dass sich dass Telemarken eher für jüngere Fahrer oder sehr durchtrainierte Sportler eignet. Das stimmt nicht, denn gerade der Schrittwechsel bei dieser Sportart ist der natürlichen Gehbewegung sehr gut anpasst. Auch die Belastung der Kniegelenke ist, trotz des „Kniefallschwunges“, wesentlich geringer, als das beim Skiabfahrtslauf oder Snowboarden der Fall ist. Der Körperschwerpunkt liegt beim Telemarken zwischen den Beinen, das jeweils vorgeschobene Knie wird dadurch weniger belastet und kann die Stöße besser absorbieren. Einen großen Vorteil hat das Telemarken zusätzlich: da die Füße nur an der Spitze fixiert sind und damit nur eine geringe Hebelwirkung entsteht, gehen die meisten Stürze glimpflich ab. Ansonsten gelten hier die gleichen Regeln wie beim Skiabfahrtslauf: Sie sollten nie unvorbereitet und untrainiert auf die Piste gehen. Besonders die Oberschenkelmuskulatur muss ausgebildet werden, da sie am meisten gefordert wird. Außerdem sollten sie sich nicht zu viel zumuten, sich das Telemarken am besten von einem ausgebildeten Skilehrer beibringen lassen und an die Höhenanpassung und die Leistungstiefs am Nachmittag denken. Das Equipment können Sie sich übrigens leihen oder in Skigeschäften bekommen.

Weitere Informationen ...

Deutscher Skiverband
Haus des Ski
Am Erwin-Himmelseher-Platz
Hubertusstraße 1
82152 Planegg
Telefon: (089) 857 90 – 0
Telefax: (089) 857 90 – 257
E-Mail: info(at)ski-online.de 


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