Tipp des Monats: Projekt aus Bayern: Rollstuhlgerechter Sportunterricht

In der Ausgabe September/Oktober 2013 steht ein Projekt im Mittelpunkt.

Rollstuhlgerechter Sportunterricht (c) LSB NRW / Foto: Andrea Bowinkelmann
Rollstuhlgerechter Sportunterricht (c) LSB NRW / Foto: Andrea Bowinkelmann

Im Mittelpunkt dieses Artikels steht ein Projekt, in dem ein inklusiver Sportunterricht bei einer fünften Klasse durchgeführt wird. Ausgewählt wurden vier Doppelstunden mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die einen inklusiven und rollstuhlgerechten Sportunterricht ermöglichen. Ziel ist es, dass sich die Schüler gegenseitig unterstützen, Toleranz und Akzeptanz entwickeln. Praxiserprobt wurde das Projekt an der bayerischen Josef-Faltenbacher Mittelschule Pirk in Zusammenarbeit mit einer Partnerklasse einer Förderschule.

Mitmachen, teilhaben, dabei sein, sich als Teil einer Gruppe fühlen und für seine individuellen Leistungen und Stärken Anerkennung bekommen: dies ist ein menschliches Grundbedürfnis! Mit der UN-Behindertenrechtskonvention wird das oben formulierte Grundbedürfnis als ein Menschenrecht festgeschrieben, um dessen Einlösung sich alle Teile einer Gesellschaft bemühen müssen. Damit ist ein wesentlicher Perspektivwechsel verbunden: Von der Integration zur Inklusion. Bei der Inklusion geht es darum, dass sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam ihr Leben gestalten. Paralympics-Medaillengewinner Rainer Schmidt definiert deshalb Inklusion kurz und knapp als "die Kunst des Zusammenlebens von sehr verschiedenen Menschen".
Inklusion in diesem Sinn verstanden klingt für eine moderne, demokratische Gesellschaft einleuchtend und selbstverständlich. Die Umsetzung von Inklusionsprozessen ist jedoch kein Selbstläufer, sondern bedarf Konzepte und Einsatz. Vor allen Dingen werden Inklusionsprozesse nur dann erfolgreich sein, wenn innerhalb der verschiedenen Lebenswelten einer Gesellschaft verstanden und akzeptiert wird, dass Menschen mit Behinderung die Gesellschaft und das Zusammenleben bereichern und dass ihre Teilhabe an allen Bereichen unserer Gesellschaft selbstverständlich ist. Der Lebenswelt Schule als ein Setting, an dem alle Teile einer Gesellschaft partizipieren, kommt in Hinblick auf Inklusion eine besondere Rolle zu, weil hier alle Kinder mit all ihren individuellen Besonderheiten erreicht werden können. Die Frage ist, wo die Möglichkeiten von Sport für die Unterstützung von Inklusionsprozessen liegen. Der zentrale Auftrag des Schulsports ist als Doppelauftrag formuliert. Neben der Vermittlung fachimmanenter Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse werden die erzieherischen Möglichkeiten des Handlungsfeldes Bewegung, Spiel und Sport fokussiert. Hier geht es explizit um die Aufgabe, durch das Sporttreiben gesellschaftlich relevante Einstellungen und Haltungen einzuüben.

Was kann Sport leisten?
Im Sport ist es keineswegs so, dass Differenzen eliminiert würden: Ganz im Gegenteil: In vielen Situationen werden - gerade körperliche - Unterschiede besonders offenkundig und die Kooperations- und Verständigungsbereitschaft auf die Probe gestellt. Letztlich beruht die Wettkampfkultur auf dem Aufspüren und Fokussieren von körperlichen Differenzen. So kann es bei Inklusion durch Sport auch nicht um ein unreflektiertes Sporttreiben miteinander gehen, denn die Akzeptanz von Differenzen ist wesentlicher Teil des Inklusionsprozesses. Ziel muss sein, gemeinsam Sport und Bewegung so zu gestalten, dass trotz aller Differenzen Wege gefunden werden, Bewegung gemeinsam zu erleben. Sport als Feld sozialen Handelns bietet die Chance, trotz aller Unterschiede Gemeinschaft zu erleben, Kommunikationsbarrieren und Verständigungsschwierigkeiten abzubauen. Soll der Sport die oben formulierten Ziele erfüllen können, so ist die wichtigste Prämisse, ihn stets ressourcen- und kompetenzorientiert zu gestalten. Dies bedeutet immer die Stärken des Einzelnen im Blick zu haben und zu kommunizieren, aber auch eine der Situation angemessene innere oder äußere Differenzierung vorzunehmen.

Praxisbeispiel
Die Josef-Faltenbacher-Mittelschule ist keine Schule mit dem Profil "Inklusion" (nach bayerischem Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen), sondern eine Partnerschule des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth, d.h. es gibt an der Mittelschule eine Partnerklasse der HPZ-Förderschule. Diese Klasse hat dort ihr eigenes Klassenzimmer und wird nahezu durchgehend von einem Studienrat im Förderschuldienst und einer Kinderpflegerin betreut. Die acht Kinder sind durch eine Zurückstellung ein Jahr älter als die Mittelschüler und haben verschiedene Fächer, u.a. Sport, mit diesen gemeinsam. Alle Schüler der Förderschule haben Einschränkungen in mehreren Entwicklungsbereichen (Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Denken, Sozialverhalten, etc.), eine Schülerin ist schwer-mehrfach behindert und sitzt im Rollstuhl. Im Folgenden sind vier Doppelstunden Sport der fünften Mittelschulklasse skizziert, die zusammen mit der Klasse der HPZ-Förderschule durchgeführt werden. Die Mittelschüler sind im Durchschnitt 11 Jahre alt und begegnen grundsätzlich den Mittelschülern der Partnerklasse aufgeschlossen. Ziel der Unterrichtseinheit ist es, einen koedukativen und differenzierten, sowie rollstuhlgerechten Sportunterricht zu konzipieren, der soziales Lernen, Grenzerfahrung, sowie individuelle und kooperative Problemlösungen in den Vordergrund stellt. Das Hauptaugenmerk liegt auf gegenseitiger Unterstützung, Toleranz und Akzeptanz. Es gilt zu lernen, körperliche Leistungsunterschiede zu akzeptieren und ein soziales Miteinander zu fördern. Schwierig ist es, bestehende Abgrenzungen abzubauen bzw. nicht zu multiplizieren. Durch Differenzierung und Spielcharakter sollten die Kinder Aufgaben auf ihre eigene Art und Weise, ihrem körperlichen Leistungsniveau entsprechend, bewältigen. Um das zu erreichen, schlagen wir vier Doppelstunden mit unterschiedlichen Schwerpunkten vor.
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Stunde 1 - Erstes Kennenlernen und spielerisch Vertrauen aufbauen
Ziel:
Durch spielerischen Einstieg Sympathien verstärken und vertrauen aufbauen. Fokus an Spaß am Sport.

Aufwärmspiel: Kontaktaufnahme
Die Kinder laufen durch die Halle, bei einem akustischen Signal (Trommeln) begrüßen sie sich mit: Händeschütteln und dabei den Namen sagen, auf die Schulter klopfen.

Hauptteil:
Einteilung in 3er-Gruppen bestehend aus je einem zu betreuenden Kind und zwei Schülern, pro Team ein Rollbrett und einer Bahn.

Aufgabe: Turmbau
Ziel:
Den höchsten, frei stehenden Turm aus den gesammelten Geräten bauen.
Ablauf: Zwei Spieler bleiben immer beim Ausgangspunkt und bauen den Turm, der Dritte bewegt sich mit dem Rollbrett zum Geräteraum, holt so viele Gegenstände wie möglich und transportiert diese auf dem Rollbrett wieder zur Gruppe. Dabei wird nach jeder Fahrt gewechselt, so dass jeder in der Gruppe alle Aufgaben machen muss. Der Rollstuhlfahrer wird geschoben und kann mit Hilfe seines Betreuers seinen Rollstuhl beladen.

Aufgabe: Hindernisbahn bauen
Ziel:
Erstellen einer Hindernisbahn mit Rollstuhlvarianten
Ablauf: Die Kinder bauen mit den bereits für den Turm gesammelten Geräten eine Hindernisbahn. Einzige Vorgabe ist, dass sie den Parcours selbst bewältigen können. Zum Abschluss erklären sie der Klasse, wie ihre Bahn durchlaufen werden muss.

Aufgabe: Hindernislauf
Ziel:
Alleine und in der Gruppe die Bahnen bewältigen
Ablauf: Die Gruppen durchlaufen alle Hindernisbahnen. Zuerst startet jeder für sich allein, wobei ihn seine Teammitglieder unterstützen können. Danach schließt immer einer aus der Gruppe die Augen und wird von den anderen durch den Parcours geführt.

Aufgabe: Blindenschlange
Ablauf:
Alle Kinder stellen sich in einer Schlange auf und fassen sich an den Schultern. Das erste Kind in der Reihe ist der Schlangenkopf, führt die Schlange durch den Parcours und schiebt den Rollstuhlfahrer vor sich her. Die Kinder haben die Augen geschlossen.

Zum Abschluss der Stunde:
Aufgabe:
Aufräumwettbewerb
Ziel: Am schnellsten aufräumen. Mit Hilfe des Rollbretts räumen die Kinder alle Geräte, die sie für ihre Station benutzt haben, wieder in den Geräteraum, allerdings darf sich immer nur ein Team im Geräteraum aufhalten.

Stunde 2 - Vertrauen, Wagnis, Kooperation
Ziel:
Das Kennenlernen und Vertrautwerden aus der ersten Stunde von der Kleingruppe auf die gesamte Partnerklasse erweitern.

Aufwärmspiel
Ablauf:
Die Kinder gehen paarweise zusammen. Ein Kind schließt die Augen und wird vom anderen Kind durch die Halle geführt (gehend/laufend). Durch Berührungen wird gelenkt. Klopfen auf:
-> die linke Schulter nach links gehen
-> die rechte Schulter nach rechts gehen
-> den Kopf anhalten.
Der Rollstuhlfahrer wird von einem Mitschüler geschoben. Dieser kann von einem weiteren Schüler gelenkt werden.

Aufgabe: Vertrauensfall
Ablauf:
Es werden 3er-Gruppen gebildet. Ein Schüler stellt sich in die Mitte der beiden Gruppenmitglieder (diese mit Blick zueinander) und lässt sich nach vorne und nach hinten fallen. Die Gruppenmitglieder fangen den Schüler auf und stoßen ihn sanft wieder zurück. Je nachdem, wie viel Mut vorhanden ist, können die Kinder erst in eine Richtung pendeln und in der Mitte stoppen und dann in ein Hin- und Herpendeln übergehen, die Abstände vergrößern oder die Augen schließen. Der Rollstuhlfahrer wird hin und her geschoben, erst langsam und je nach ausgeprägtem Mut über eine größere Distanz mit mehr Schwung.
Erweiterung: Je zwei 3er-Gruppen bilden einen Kreis, ein Kind / Rollstuhlfaher steht in der Mitte und wird von Kind zu Kind übergeben.

Aufgabe: Menschenparcours
Ablauf:
Es werden zwei Mannschaften gebildet. Mannschaft 1 verteilt sich in der Halle und legt sich weit ausgestreckt mit dem Rücken auf den Boden. Mannschaft 2 läuft durch die Halle und überläuft dabei die Kinder am Boden, ohne sie zu berühren - danach Wechsel. Der Rollstuhlfahrer kann dabei ebenfalls mit dem Rücken am Boden liegen (Team 1) oder durch den Raum geschoben werden (Team 2). Beim zweiten Durchgang haben die Kinder, die am Boden liegen, die Augen geschlossen.

Aufgabe: Vertrauenstunnel
Ablauf:
Die Kinder bilden eine enge Gasse. Je ein Kind durchläuft die Gasse, ohne jemanden zu berühren und stellt sich hinten dazu. Dabei können die Kinder je nach vorhandenem Mut gehen, laufen oder sprinten. Verschiedene Aufgaben sind:
-> Gehen/Laufen/Sprinten durch die Gasse
-> Gehen/Laufen/Sprinten mit geschlossenen Augen
-> Gehen/Laufen/Sprinten durch sich öffnende Schranken (Arme der Kinder)
-> Gehen/Laufen/Sprinten mit geschlossenen Augen durch sich öffnende Schranken.

Abschlussspiel: Gruppensofa
Ablauf:
Die Kinder stehen im Flankenkreis (rechte Schulter zur Mitte) eng hintereinander und umfassen jeweils den Bauch des Vordermannes. Auf Zuruf setzt sich jedes Kind auf den Schoß seines Hintermannes. Der Rollstuhlfahrer sitzt wahlweise in der Mitte und gibt das Kommando oder wird in den Kreis integriert.
Erweiterung: Der "Tausendfüßler" in Sitzstellung mit kleinen Schritten vorwärts oder rückwärts gehen.
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Stunde 3 - Wagnis, Erlebnis, Kooperation
Ziel:
Das bisher erworbene Vertrauen und die entstandene Gruppendynamik weiter vertiefen, Grenzen kennenlernen und durch gegenseitige Unterstützung überwinden.

Aufwärmspiel Mattenrutschen
Ablauf:
Es werden zwei Mannschaften gebildet; pro Team eine Weichbodenmatte, die mit der glatten Seite nach unten liegt. Es laufen immer zwei Kinder an und springen auf die Matte, danach abklatschen und das nächste Paar folgt. Gewonnen hat die Mannschaft, die zuerst mit ihrer Matte über die markierte Linie gerutscht ist.

Aufgabe: Perlensuche
Ablauf
: Die beiden Weichbodenmatten werden mit der glatten Seite aufeinander gelegt und an den Enden liegen je 2 Turnmatten. Um die Matten herum stehen die Gruppenmitglieder und drücken die obere Matte leicht nach unten, um sie zu stabilisieren. Eine Person versucht nun kopfwärts von einer zur anderen Seite (oder einfacher diagonal) zu krabbeln. Für den Rollstuhlfahrer wird eine Matte hochgehoben und er wird darunter durchgeschoben.

Aufgabe: Ballreiten
Ablauf:
Eine Weichbodenmatte wird auf viele Medizinbälle mit der rauen Seite nach unten gelegt, die Bälle müssen dabei gleichmäßig verteilt sein. In die Mitte wird ein Medizinball gelegt. Die Teilnehmer verteilen sich gleichmäßig um die Matte und schieben die Matte vorsichtig mit ihren Händen hin und her, während ein Schüler auf dem Medizinball sitzt und versucht nicht herunterzufallen. Der Rollstuhlfahrer wird hier in die Mitte der Matte gelegt und kann sich am Medizinball festhalten.
Erweiterung: Zwei Medizinbälle / erhöhtes Wackeltempo / blinder Reiter

Aufgabe: Freier Fall
Ablauf:
Ein Schüler legt sich mit verschränkten Armen und gestreckten Beinen in die Mitte der Weichbodenmatte. Die anderen Schüler verteilen sich um die Matte und heben diese auf Hüft- bzw. Schulterhöhe. Auf Kommando "1, 2, 3, Fall" lassen sie die Matte gleichmäßig auf eine zweite Weichbodenmatte fallen. Die Person auf der Matte sollte beim Fall ausatmen.
Erweiterung: Fallhöhe variieren, je nach Selbstvertrauen der Schüler Position variieren (z.B. Surfen)

Abschlussspiel: Balltransport
Ablauf:
Staffelspiel mit zwei Mannschaften: pro Mannschaft eine Weichbodenmatte und 1-3 Bälle. Die Mannschaft, die als erstes eine Linie überläuft, hat gewonnen, wobei die Bälle auf der Matte auf Hüfthöhe oder über Kopf transportiert werden muss. Der Rollstuhlfahrer wird mitgeschoben und kann Ball transportieren.

Stunde 4: Dschungelpfad - Erlebnis, Wagnis in der Gruppe
Ziel:
Kooperation verstärken, gemeinschaftliche Lösungsstrategien erarbeiten, spielerischen Ausklang der Unterrichtseinheit finden.

Aufwärmspiel: Tauschstaffel
Zwei Mannschaften teilen sich gleichmäßig auf und stellen sich hinter gegenüberliegende Linien. Dort befinden sich auf der einen Seite Medizinbälle, auf der anderen Gymnastikseile. Ziel des Spiels ist es, die Gegenstände so schnell wie möglich zu tauschen. Dazu laufen je ein Schüler mit Medizinball und einer mit Seil, sie treffen sich irgendwo auf der Laufstrecke und tauschen ihre Gegenstände aus. Der Rollstuhlfahrer wird von einem oder zwei Schülern geschoben. Für den Dschungelpfad Einteilung in 3er-Teams (zwei Schüler und ein zu betreuendes Kind). Jedes Team bekommt einen Würfel. Bei jeder Station wird gewürfelt und die Augenzahl bestimmt die Durchgänge.
Zwei Varianten zum Ablauf:
a) Immer ein Team durchläuft den Parcours auf Zeit
b) Die Teams verteilen sich auf die Stationen, wenn eine Mannschaft fertig ist, läuft sie in die Mitte und sucht sich schnellstmöglich die nächste freie Station. Gewonnen hat die Mannschaft, die als erstes alle sieben Stationen durchlaufen oder in einer bestimmten Zeit die meisten Stationen absolviert hat.

Dschungelpfad - Stationen:
* Wackelmatte (Weichboden auf Medizinbällen) überqueren / Reifen hüpfen
* Auf dem Rollbrett mit Hilfe eines Seils zur Sprossenwand ziehen, darüber klettern, auf Niedersprungmatte springen (ängstliche Schüler: von eingehängter Langbank herrunter rutschen)
* Balancieren je nach Können auf Tau / Langbank / Schwebebalken
* Wackelbrücke (Barren mit zwischen den Holmen befestigten Seilen) überqueren, danach auf kleinen Kasten steigen
* Kastentreppe
* Tunnel durchkrabbeln (2 Langbänke mit dazwischen eingeklemmten Turnmatten und Weichbodenmatten an die Wand gelehnt)
* Lianen schwingen (Mit Tau von einer Langbank zur anderen schwingen)

Hinternisparcours-Station im Rahmen eines Inklusionssportfestes
Ziel:
Zum Abschluss des Projekts wird im Rahmen eines Inklusionsworkshops ein Hindernisparcours durchgeführt.
Ablauf: Die Kinder gehen in 3er-Gruppen zusammen, die aus zwei Schülern und einem zu betreuenden Kind bestehen. Jedes Team bekommt einen Stationenzettel, auf dem sie ihre Namen eintragen. Nach jeder Station holen sich die Teams beim Parcours-Büro für jede bewältigte Aufgabe einen Punkt ab.

Stationen:
*Station: Hügellauf (3 Turnmatten werden über 3 kleine Kästen gelegt) Aufgabe: Hügelbank vorwärts, rückwärts und blind überqueren.
*Station: Tunnel (2 Langbänke mit dazwischen eingeklemmten Turnmatten und eine Weichbodenmatte an die Wand gelehnt) Aufgabe: Durch den großen Tunnel krabbeln und durch den kleinen robben.
*Station: Balancieren (Ein Barren mit einem hohen und einem tiefen Holm und ein Barren mit überkreutzten Holmen, die über eine Kastentreppe erreicht werden können und durch Weichbodenmatten gesichert werden.)
Aufgabe: Über die beiden Barren balancieren.
*Station: Schiefe Matte (Eine Weichbodenmatte wird mit einem Kasten als Stütze an die Sprossenwand gelehnt und unten durch einen Balken befestigt. An der Sprossenwand werden Seile befestigt.) Aufgabe: Mit Hilfe der Seile hoch klettern und wieder herrunter rutschen oder von der Sprossenwand auf eine Turnmatte hüpfen.
* Station: Bankwippe (aus zwei Langbänken) Aufgabe: Vorwärts, rückwärts und blind über die Wippe gehen.
* Station: Leiter (mit Weichbodenmatte abgesichert) Aufgabe: Die Leiter hoch und wieder herunter klettern.
*Station: Rollbankslalom (Langbank auf zwei Rollbrettern) Aufgabe: Im 3er-Team durch einen Hütchenslalom fahren

Dr. Uta Engels leitet das Sportzentrum der Universität Regensburg. Katharina Piehler studiert auf Lehramt Realschule mit der Fächerkombination Mathematik und Sport im 8. Semester an der Universität Regensburg.

Dieser Artikel erscheint auch in der Zeitschrift SportPraxis 9+10/2013
www.sportpraxis.com

 


  • Rollstuhlgerechter Sportunterricht (c) LSB NRW / Foto: Andrea Bowinkelmann
    Rollstuhlgerechter Sportunterricht (c) LSB NRW / Foto: Andrea Bowinkelmann