Leistungsdiagnostik

Die Leistungsdiagnostik bietet die Möglichkeit, das individuelle Leistungsniveau festzustellen, das Trainingsergebnis zu kontrollieren und das Training zu optimieren.

  • Inhalte 
    Die Leistungsdiagnostik ist ein wichtiger Bestandteil der Trainingsplanung. Mit ihrer Hilfe wird der Leistungszustand eines Sportlers bestimmt sowie Stärken und Schwächen erkannt, die Hinweise zur Trainingsgestaltung liefern können. Im Vordergrund steht die Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit (z.B. Herzfrequenz, Blutlaktat und Atemgrößen).
  • Ziele
    Die durch die Leistungsdiagnostik erfassten Werte geben Aufschluss über den aktuellen Leistungsstand. Eine Leistungsdiagnostik ist sinnvoll zur Statusanalyse bei Aufnahme bzw. Wiederaufnahme des Trainings, zur Kontrolle während des Trainingsprozesses und zur Fehlersuche bei Leistungsstagnation oder Leistungseinbrüchen. Dabei ist zu beachten, dass auch andere Größen, wie zum Beispiel Ernährung, soziales Umfeld und Muskelfaserzusammensetzung, den Trainingserfolg beeinflussen können.  Die leistungsdiagnostischen Untersuchungen können neben der Möglichkeit der Trainingssteuerung auch im therapeutischen Bereich, besonders in der Sporttherapie, eingesetzt werden.
  • Formen
    Man unterteilt in Labor- und Feldtest. Die Leistungsdiagnostik im Labor wird meist mit Ergometergeräten (z.B. Laufband, Fahrrad) in Form von Stufentests durchgeführt. Der Vorteil von Labortests ist die Wiederholbarkeit unter gleichen Umgebungs- und Durchführungsbedingungen. Wie aussagekräftig die Ergebnisse für die Trainingsgestaltung sind, hängt von der jeweiligen Sportart ab. Die Leistungsdiagnostik im Feld wird meist in Form von Mehrstreckentests durchgeführt. Die Ergebnisse eines Feldtests hängen immer von den Umgebungs- bzw. Witterungsbedingungen, der Temperatur und der Bodenbeschaffenheit ab, auch Technik und Taktik können eine Rolle spielen. Da die äußeren Einflüsse bei wiederholter Testung nicht immer konstant gehalten werden können, ist es stellenweise schwierig zu beurteilen, welche Ursachen für die Leistungsveränderung verantwortlich sind. Vorteil der Feldtests ist die engere Beziehung zur ausgeübten Sportart.

    Stufentest: Beim Stufentest unter Laborbedingungen wird die Belastung beispielsweise mittels Fahrradergometer oder Laufband langsam und kontrolliert gesteigert. Zu festgelegten Zeitpunkten werden die gewünschten Leistungsfaktoren (meist Herzfrequenz, Blutlaktat, Atemgrößen) des Sportlers ermittelt. Stufentests sollten weitgehende Nähe zur ausgeübten Sportart aufweisen, hier bietet sich z.B. auch die Verwendung von Ruderergometern oder Gegenstromanlagen an. 

    Mehrstreckentest: Bei mehrmaligem Zurücklegen der selben Strecke wird die Intensität systematisch gesteigert. In den Pausen zwischen den einzelnen Streckenläufen und nach Abschluss der Belastung werden die gewünschten Leistungsfaktoren (meist Herzfrequenz, Blutlaktat) erfasst.

    Conconi-Test:Der Conconi-Test ist ein Feldtest, bei dem durch Herzfrequenzmessung die Aerob-anaerobe-Schwelle bestimmt wird. Der Test wird auf einer 400-m-Bahn durchgeführt. Der Sportler läuft mit einer festgelegten Anfangsgeschwindigkeit eine Strecke von 200 m und steigert ohne Pause die Laufgeschwindigkeit kontinuierlich, bis eine Tempoerhöhung nicht mehr möglich ist. Nach jeweils 200 m wird mittels Pulscomputer die Herzfrequenz erfasst. Trägt man die Herzfrequenz gegen die Laufgeschwindigkeit auf, zeigt sich nach zunächst linearem Anstieg ein Knick im Kurvenverlauf. Das Abknicken im oberen Belastungsbereich kennzeichnet den Übergang von der aeroben zur anaeroben Energiebereitstellung.
    (wb)

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