Studie untersucht Fitness-Typen unter Freizeitsportlern

Der Fitness-Sektor boomt in Deutschland. 62 Prozent treiben mindestens einmal die Woche Sport. Die Digitalisierung gibt einen weiteren Schub.

Viele Menschen werden mit Fitness-Trackern zum Sporttreiben animiert. Foto: picture-alliance
Viele Menschen werden mit Fitness-Trackern zum Sporttreiben animiert. Foto: picture-alliance

Denn Fitness-Tracker, Apps, Youtube oder Instagram animieren einige Menschen erst zum Sporttreiben. Mit Hilfe dieser digitalen „Helfer“ wird der innere Schweinehund überwunden.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Germany in Motion“ der GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung. Fünf Typen deutscher Freizeitsportler haben sich dabei herauskristallisiert. Sie unterscheiden sich durch Motivation, Einstellung und die jeweiligen Bedürfnisse im Bereich Fitness.

  • Neu ist dabei der Typus Fit2Share (18 Prozent der Befragten), ein junges Segment mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren und überwiegend männlich (70 Prozent). Die Digital-Junkies treiben zwei bis drei Mal in der Woche Sport und geben viel für Equipment und speziell Ernährung aus, etwa 559 Euro. Sport und Digitalisierung sind für dieses Segment untrennbar miteinander verbunden. Die Social-Media affinen Sportler sind auf Instagram oder Youtube zu Hause und nutzen Fitness-Apps als Informationsquelle oder auch als virtuellen Ersatz für einen Trainer im Fitness-Studio. Und die sportlichen Erfolge werden natürlich mit der Community geteilt. 

Die Fit2Share-Gruppe unterscheidet sich stark von den anderen Freizeitsportlern. Bei ihr stehen klassische Sportmotive nicht im Vordergrund, nur 45 Prozent dieses Segments gaben an, Spaß am Sport zu haben. Unter dem Gesamtteilnehmern der Befragung waren es 79 Prozent. Die Hälfte der Vertreter des neuen Fitness-Typus wollen mit dem Sport Aufmerksamkeit erregen.

  • Ganz andere Merkmale hat das älteste Segment, Sport2Support (23 Prozent). Zum einen treibt diese Sportler die Freude an Bewegung an, und sie suchen oft nur den Aus-gleich. Langfristige Ziele wie zum Beispiel die Gesundheit spielen eine wichtige Rolle, entweder aus Gründen der Prävention oder der Rehabilitation. Dazu kommt das Gemeinschaftsgefühl, das Treffen mit Freunden und Bekannten ist ein wichtiger Faktor. Für die Mitglieder des Sport2Support-Segments stehen Leistung und kontinuierliche Verbesserung keine große Rolle. Aber sie schätzen fachmännische Beratung durch einen Trainer oder sie besuchen Kurse.
  • Freizeitsportler vom Typus Fit2Slim (22 Prozent) legen ihren Fokus auf Gewichtsreduzierung und der Verbesserung ihres Erscheinungsbildes. Spaß am Sport, Entspannung oder der Wunsch nach Ausgleich stehen im Hintergrund. Genauso wie soziale Aspekte oder die Motivation durch die Gemeinschaft. Weil ihre Motivation rein funktional ist, fällt es ihnen am schwersten, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden, und sie geben am wenigsten für Sport aus.
  • Sport2move (22 Prozent) werden die Menschen zugeordnet, die ihren Sport als Aus-gleich vom Alltag betreiben. Sie fordern sich gerne und wollen sich weiter verbessern; ein Indiz dafür, dass sie selbst motivieren können. Dazu kommen langfristige gesundheitliche Ziele. Ihr Training absolvieren sie vorwiegend alleine, und sie bevorzugen klassische Individualsportarten wie beispielsweise Joggen oder Radfahren. Dieser Typus verkehrt weniger in Fitness-Centern.
  • Die Gruppe Fit4Sports (15 Prozent) betreibt Sport als leidenschaftliches Hobby, zuweilen mit professionellen Allüren. Ihr Training verbindet Spaß und Herausforderung. Die Mitglieder dieser Gruppe genießen das Erlebnis mit dem Anspruch, Grenzen zu überwinden. Im Vordergrund steht immer die Leistung. Für diese Sportler ist es Lebenseinstellung und Status zugleich. Deshalb treiben sie Sport gerne in der Gruppe, um ihre Leistungen mit anderen zu messen.

Teil dieser Studie sind aber auch die Lieblingssportarten in Deutschland. 42 Prozent fahren Rad und 37 Prozent joggen. Darauf folgen Kraftsport/Muskelaufbau (33 Prozent), Schwimmen (30) und Cardio im Fitnessstudio (24).

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 1-2/Heinz Peter Kreuzer)


  • Viele Menschen werden mit Fitness-Trackern zum Sporttreiben animiert. Foto: picture-alliance
    Viele Menschen werden mit Fitness-Trackern zum Sporttreiben animiert. Foto: picture-alliance