Strategieentwicklungen beim Fachforum Sport und Gesundheit

59 Forums-Teilnehmer aus 36 Mitgliedsorganisationen des DOSB diskutierten über Strategieentwicklungen in der Gesundheitsprävention.

59 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den DOSB-Mitgliedsorganisationen kamen zum Fachforum am 9. und 10. April in Frankfurt am Main. Foto: DOSB
59 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den DOSB-Mitgliedsorganisationen kamen zum Fachforum am 9. und 10. April in Frankfurt am Main. Foto: DOSB

„Das Fachforum dient der Strategieentwicklung innerhalb des Handlungsfeldes Sport und Gesundheit. Wir wollen neue Entwicklungen herausarbeiten und uns gemeinsam den Herausforderungen stellen“, sagte Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung, zu Beginn des Fachforums  "Gesundheit und Sport 2014" in Frankfurt.

Der DOSB hatte nicht nur eine straffe Vortragsreihe vorbereitet. Das Fachforum eröffnete auch die Gelegenheit zum internen Austausch über ausgewählte Themen, die durch die Mitgliedsorganisationen eingebracht wurden.

Dr. Ute Winkler, Referatsleiterin im Bundesministerium für Gesundheit, zeigte sich sehr optimistisch, dass das Präventionsgesetz als das größte Präventionsvorhaben der Legislaturperiode im vierten Anlauf verabschiedet werden würde. Sie versicherte, der DOSB werde angemessen in die Beratungen einbezogen.

Gernot Kiefer, Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes, machte in seinem Vortrag über den GKV-Leitfaden Prävention deutlich, dass der GKV Spitzenverband die Zusammenarbeit mit dem organisierten Sport weiter intensivieren wolle, denn die Förderung der Bewegung stelle einen besonders wirkungsvollen Ansatz innerhalb der Prävention dar.

Mit Oliver Blatt, Abteilungsleiter Gesundheit beim Verband der Ersatzkassen (vdek) und zuständig für die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP), entwickelte sich eine engagierte Diskussion darüber, wie das Prüfverfahren von Kursen, die mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgezeichnet sind, optimiert werden kann. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten werde nun „die Zusammenarbeit mit der Prüfstelle schnell verbessert,“ verspricht Oliver Blatt in Hinblick auf den organisierten Sport als einer der größten Präventionsanbieter in Deutschland.

Dr. Karsten Neumann, Geschäftsführer des IGES-Instituts, und Thomas Altgeld, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin in Niedersachsen, sprachen über Widersprüchlichkeiten und ungenutzte Potentiale innerhalb des Sportsystems.

Neumann präsentierte eine interessante, wirtschaftliche Analyse über den Wachstumsmarkt Gesundheit. Er stellte fest, dass die Sportvereine von diesem Trend noch nicht in dem Maße profitieren würden, wie man es angesichts ihrer flächendeckenden Verbreitung annehmen müsste. „Dieses Entwicklungspotenzial gilt es weiter auszuschöpfen“. Der organisierte Sport sei mit seinem Strategiekonzept „Sport und Gesundheit. Ein Strategiekonzept für den DOSB und seine Mitgliedsorganisationen“ jedoch auf dem richtigen Weg, um die Aktivitäten des organisierten Sports im Handlungsfeld Sport und Gesundheit qualitativ wie quantitativ weiterzuentwickeln, so Neumann.

Thomas Altgeld analysierte unterschiedliche Personengruppen und deren komplexe Motivlagen in Bezug auf den vereinsgebundenen Gesundheitssport. Dabei stellte er die tatsächliche Zielgruppenerreichung von Kampagnen, welche für den gesundheitsorientierten Vereinssport begeistern wollten, in Frage.

Beim vierten Fachforum Sport und Gesundheit in seinem neuen Format wurden der Vereinssport und die Arbeit der Sportverbände aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und gegeneinander gespiegelt. Die Vorträge von Dr. Ute Winkler, Oliver Blatt, Gernot Kiefer, Dr. Karsten Neumann und Thomas Altgeld repräsentierten diese unterschiedlichen Sichtweisen. Ihre Standpunkte und Ansichten wurden kritisch diskutiert und werden zur Strategieentwicklung und Profilbildung beitragen.

Außerdem gaben die Mitarbeiter/innen des DOSB-Geschäftsbereichs Präventionspolitik und Gesundheitsmanagement ausführliche Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Handlungsfeld Sport und Gesundheit innerhalb des DOSB. Zentraler Bestandteil des Fachforums war diesbezüglich auch die Diskussion über die Rahmenbedingungen für das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT (SPG), die sich u.a. aus gesetzlichen Regelungen ergeben. Dr. Karin Fehres, Direktorin Sportentwicklung, forderte zur Innenperspektive des Gesundheitsports eine einheitliche und transparente Bezuschussung für SPG durch die Krankenkassen.

Aktuell stehe ebenso im Vordergrund, dass die „Sportvereine explizit als Setting einer gesundheitsorientierten Lebenswelt vom Gesetzgeber Anerkennung finden müssen“, resümierte Dr. Mischa Kläber, Ressortleiter des DOSB-Geschäftsbereichs Präventionspolitik und Gesundheitsmanagement. Für die nächsten Jahre gelte es, die sportvereinsbezogene Arbeit im Setting Betrieb kontinuierlich weiterzuentwickeln, auszubauen und zu festigen.

(Quelle: DOSB)


  • 59 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den DOSB-Mitgliedsorganisationen kamen zum Fachforum am 9. und 10. April in Frankfurt am Main. Foto: DOSB
    59 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den DOSB-Mitgliedsorganisationen kamen zum Fachforum am 9. und 10. April in Frankfurt am Main. Foto: DOSB