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Sportmediziner informieren darüber, dass nur die frühzeitige regelmäßige körperliche Aktivität einer Demenz im höheren Lebensalter vorbeugt. Das Risiko ließe sich um bis zu einem Drittel senken.
Mit zunehmender Lebenserwartung der Weltbevölkerung ist eine Zunahme demenzieller Erkrankungen zu erwarten. Bisher gibt es keine medikamentöse Möglichkeit einer Demenzprävention. Ohne medikamentöse oder andere wirksame Demenzprävention wird sich die Zahl an Demenzkranken von etwa 25 Millionen im Jahre 2000 auf voraussichtlich die doppelte bis dreifache Zahl im Jahre 2050 erhöhen. Allein in Deutschland leben gegenwärtig etwa 1,1 Millionen Demenzkranke. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, wird sich nach Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung diese Zahl bis 2050 auf etwa 2,6 Millionen erhöhen, was immense Kosten und Probleme in der Betreuung aufwerfen wird, da dann etwa jeder 25. Einwohner dement sein soll.
In zahlreichen prospektiven Kohortenstudien, in denen das langfristige Demenzrisiko körperlich aktiver und inaktiver Personen verglichen wurde, ergab sich fast durchweg ein geringeres Demenzrisiko der körperlich aktiven Personen. So lässt sich eine Reduktion des Risikos einer Demenz vom Alzheimer-Typ (der häufigsten Demenzform) um über ein Drittel direkt auf die Aktivität zurückführen. Das Risiko aller Demenzformen zusammen sinkt um etwa ein Viertel, ebenfalls alleine durch die körperliche Aktivität. Die Demenz vom Alzheimer-Typ und die zweithäufigste Demenzform, die sogenannte vaskuläre Demenz als Folge einer Hirndurchblutungsstörung, weisen viele gemeinsame Risikofaktoren mit den vaskulären Erkrankungen (Herz- und Hirninfarkt, periphere Arterielle Verschlusskrankheit) auf. Diese wiederum werden durch regelmäßige körperliche Aktivität ebenfalls günstig beeinflusst. Damit wird deutlich, dass die tatsächliche Risikoreduktion einer demenziellen Entwicklung durch körperliche Aktivität und Sport wahrscheinlich noch höher ist, als oben angegeben.
Die Mechanismen, über die körperliche Aktivität die kognitiven Funktionen verbessert, sind wahrscheinlich vielschichtig. Aus tierexperimentellen Arbeiten weiß man, dass Bewegung die Bildung von Hirnwachstumsfaktoren fördert, wodurch die Bildung von Zellen und Blutgefäßen angeregt wird. Es wird zudem die Bildung von Botenstoffen (Neurotransmitter) erhöht. Die Hirndurchblutung nimmt zu. Der altersassoziierte Verlust an Hirnvolumen wird verlangsamt. Weitere Faktoren sind anzunehmen.
Ist eine Demenz bereits eingetreten, so sind die therapeutischen Effekte körperlicher Aktivität nur noch gering. Wirksam kann man einer Demenz somit nur vor Krankheitsausbruch entgegenwirken. Regelmäßige körperliche Aktivität ist somit eine effektive Gegenmaßnahme gegen eine spätere demenzielle Entwicklung, ein weiterer Grund zur Bewegungsförderung.
Der Autor: Professor Dr. med. Carl D. Reimers ist Neurologe und Sportmediziner, seit dem Jahre 2000 Chefarzt in verschiedenen Neurologischen Kliniken, aktuell in der Paracelsus-Klinik Bremen. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte und Hauptinteressen sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems und die Sportneurologie
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention)
Ältere Frauen halten sich mit Gymnastik fit und gelenkig. Foto: picture-alliance
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