Mit Erasmus+ Sport über die Alpen nach Österreich

Im Rahmen der Erasmus+ Sport-Förderung absolvierte Susanna Sophie Hinn, DOSB-Referentin für Breitensport, eine Hospitation bei mehreren österreichischen Sportorganisationen. Dort konnte sie einen umfassenden Einblick in die Förderung des gesundheitsfördernden Breitensports in Österreich gewinnen. Im DOSB-Interview teilt sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse.

DOSB-Referentin Susanna Sophie Hinn (2.v.l.) während ihrer Hospitation in Österreich. Foto: privat
DOSB-Referentin Susanna Sophie Hinn (2.v.l.) während ihrer Hospitation in Österreich. Foto: privat

Wie bist du auf die Erasmus+ Sport-Förderung aufmerksam geworden? 

Susanna: Die Möglichkeit einer Auslandshospitation über Erasmus+ Sport wurde als Weiterbildung innerhalb des DOSB beworben. Ganz nach dem Motto „den Blick über den sportlichen Tellerrand zu wagen“, habe ich von Anfang nur die Vorteile einer solchen Aktivität – und zwar für den DOSB und für mich - gesehen. Denn ein Austritt aus der eigenen „Sportbubble“ kann nur zu einer Verbesserung der Kompetenzen sowie Erfahrungen und somit auch der täglichen Arbeit führen.  

Erasmus+ fördert Hospitationen in den 27 EU-Mitgliedsstaaten und in sechs Drittstaaten. Warum hast du dich gerade für Österreich als Hostorganisation entschieden? 

Susanna: Die Entscheidung für Österreich hatte primär inhaltliche Gründe, die sich wesentlich an den gesundheitspolitischen Prozessen der beiden Länder orientierten. Österreich verfügt beispielsweise über ein Gesundheitsziel zur Bewegungsförderung, welches wir uns auch in Deutschland wünschen würden. Ebenso spielen gesellschaftliche Megatrends eine immer größere Rolle, die natürlich auch in Österreich einen Einfluss auf den organisierten Sport haben.  

Wie hat sich dein Aufenthalt in Österreich gestaltet? 

Susanna: Ich hatte das Glück, mit Werner Quasnicka von der fit sport austria GmbH, einen sehr unterstützenden Ansprechpartner der Hostorganisation an meiner Seite zu wissen. Er hatte eine genaue Vorstellung davon, welche Organisationen für mich interessant sein könnten. Dementsprechend hatte ich bereits im Vorfeld meiner Reise einen genauen Plan, der zwei Hospitationen pro Tag inklusive Praxisbesuche vorsah. Somit habe ich einen sehr guten Überblick über das gesamte Sportsystem in Österreich erhalten. Von den drei Bundes-Sportdachverbänden (SPORTUNION, ASKÖ, ASVÖ) über die Bundes-Sportorganisation Sport Austria bis hin zum Fonds Gesundes Österreich konnte ich verschiedene Akteure kennenlernen und mein Verständnis für das österreichische Sportsystem vertiefen. 

Was hat dir die Hospitation für deine tägliche Arbeit im DOSB und für dich persönlich gebracht? 

Susanna: Ein Benefit ist die länderübergreifende Zusammenarbeit und das Netzwerk, welches durch diesen Austausch entstanden ist. Projektideen sowie die Reflektion der österreichischen Schwerpunktthemen erweitern den Horizont meiner eigenen Arbeit. Es ist interessant zu sehen, welche Themen dort den Arbeitsalltag prägen und wie mit gesellschaftlichen Veränderungen umgegangen wird, insbesondere wenn man darüber nachdenkt, welche Megatrends bereits großen Einfluss auf unser tägliches Leben haben. Des Weiteren hat die divergente Sportlandschaft in Österreich mir sowohl die positiven als auch negativen Seiten des eigenen Sportsystems aufgezeigt. Auch meine kommunikativen Fähigkeiten konnte ich durch die Hospitation in Österreich verbessen.  

Was würdest du möglichen Interessierten mit auf den Weg geben, die eine Bewerbung für das Förderprojekt in Erwägung ziehen? 

Susanna: Für mich ist dieses Projekt an ein hohes Maß Eigeninitiative gekoppelt. Interessent*innen muss bewusst sein, dass dieser Prozess von der Idee bis zur Umsetzung einige zeitliche Ressourcen bindet. Der Aufenthalt steht und fällt mit der Hostorganisation und dem Engagement der Ansprechpersonen, bereits im Vorfeld zu unterstützen. Aufgrund dessen würde ich bei der Auswahl der Partnerorganisation von Anfang an nicht nur auf die inhaltliche, sondern auch auf die zwischenmenschliche Ebene achten. Ich kann es nur empfehlen, sich mit den Möglichkeiten einer Auslandshospitation über Erasmus+ Sport auseinanderzusetzen und die Chance zu nutzen, einen Einblick in Sportsysteme aus dem europäischen Ausland zu erhalten. Bei Fragen zur Leitaktion selbst, steht die Agentur „Jugend für Europa“ immer zur Verfügung und berät gerne auch in Einzelgesprächen. 

(Quelle: DOSB) 

Erasmus+ Sport

Erasmus+ Sport bietet Haupt- und Ehrenamtlichen in Organisationen des Breitensports, egal ob Trainer*innen, Übungsleiter*innen oder Mitarbeitende in Vereinen, Verbänden oder Institutionen, die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Qualifikationen durch einen europäischen Auslandsaufenthalt zu erweitern und zur Weiterentwicklung des Breitensports in Europa beizutragen.  

Als Nationale Agentur setzt JUGEND für Europa das EU-Programm Erasmus+ Sport in Deutschland verantwortlich um. Weitere Informationen unter www.erasmusplus-sport.de.  

JUGEND für Europa bietet zwei digitale Informationsveranstaltung zum Förderformat Lernmobilität von Einzelpersonen im Breitensport an. Die Veranstaltungen finden statt am 18. Juni vormittags sowie am 04. Juli nachmittags. Mehr Infos finden Sie hier

Neben der Mobilität des Sportpersonals für Einzelpersonen fördert das Erasmus+ Programme auch die europäische Zusammenarbeit von Sportorganisationen im Rahmen von Kooperationspartnerschaften. Mehr Infos finden Sie hier.     

Der DOSB und das EOC EU-Büro beraten Vereine und Verbände aus Sportdeutschland gerne zur Erasmus+ Sport Antragstellung. Kontakt: Jakob Krones, (Tel.: +32 2 73803 26, E-Mail: 

krones(at)euoffice.eurolympic.org) 


  • DOSB-Referentin Susanna Sophie Hinn (2.v.l.) während ihrer Hospitation in Österreich. Foto: privat
    DOSB-Referentin Susanna Sophie Hinn (2.v.l.) während ihrer Hospitation in Österreich. Foto: privat