Zum letzten Mal in diesem Jahr war die Kampagne des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, des Landessportbundes Hessen und der Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen bei einem hessischen Verein zu Gast.
Insgesamt besuchte die Aktion vier Vereine, jeweils begleitet von 400-Meter-Läufer Kamghe Gaba, Hammerwerferin Betty Heidler, Triathlet Lothar Leder oder Ruderin Christiane Huth. Zudem haben 119 Sportvereine die verfügbaren Informationsmaterialien bekommen. Darin enthalten: Sonnenschutzcremeproben, Sonnenpässe, die dabei helfen, den Hauttyp zu bestimmen, und Info-Flyer, die erklären, wie Sonnenschutz am besten wirkt. In diesem Jahr wurden mit der Präventionskampagne rund 10.000 Menschen aus hessischen Sportvereinen erreicht.
In Schierstein unterstützte Christiane Huth das Projekt bei der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1888 e.V. Die Olympiazweite von 2008 im Doppelzweier und Dritte der Weltmeisterschaften 2009 im Doppelvierer, warb bei den jungen Sportlern für den Sonnenschutz auf dem Wasser.
„Auch wenn viele Wolken am Himmel sind, gerade im Hochsommer kommt die Sonne trotzdem noch durch“, weiß die Ruderin aus eigener Erfahrung. Bis zu vier Stunden auf dem Wasser seien durchaus normal. Dazu komme dann noch die Reflexion der UV-Strahlen, deshalb seien Wassersportler besonders gefährdet, sich die Haut zu verbrennen. Und jeder Sonnenbrand erhöhe das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs, erklärte die Athletin, die sich für diese Saison vorgenommen hat, sportlich wieder die nationale und internationale Spitze zu erreichen.
Sonnenschutz gehört zur Trainerausbildung
Außerdem will Christiane Huth das Thema Sonnenschutz künftig auch im eigenen Verein voranbringen. Bei der Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 e.V. trainiert sie demnächst eine eigene Jugendgruppe und ist sich ihrer Verantwortung als Trainerin bewusst. Ganz anders hat sie es in den vergangenen Jahren im Leistungssport erlebt. Da sei das Thema Sonnenschutz oder Hautkrebsrisiko im Sport nicht angesprochen worden. Weder in den Vereinen noch bei den jährlichen sportmedizinischen Untersuchungen. „Ich finde, das gehört einfach in die Trainerausbildung, das ist doch mit einer zusätzlichen Stunde leicht zu integrieren", sagte sie.
Für Übungsleiterin Tatjana Bredow ist das Thema ebenso selbstverständlich, allerdings ist sie auch selbst betroffen. „Mir sind 15 Mal Pigmentmale entfernt worden. Im Nachhinein immer ohne Befund, da habe ich mir eigentlich keine Sorgen gemacht. Dann hieß die Diagnose plötzlich malignes Melanom“, erzählte die naturverbundene Sportlerin. Wie viele hessische Sportler liebt sie es radzufahren, aber auch spazieren zu gehen oder im Garten zu werkeln.
Sonne als geliebter Begleiter beim Outdoor-Sport
Eine Bewegungsstudie der TK zeigt, dass rund 30 Prozent der hessischen Aktiven am liebsten Fahrradfahren und etwa ein Viertel der Freizeitsportler gerne Joggen geht – die Sonne ist dabei eine geliebte Begleitung. Vor aggressiver Strahlung sollte man sich aber nicht nur am Strand sondern auch beim Sport schützen. „Sportler trainieren ihren Körper und tun damit schon Gutes, wir müssen unseren Körper aber auch schützen“, sagte Tatjana Bredow und betonte, wie wichtig die Hautkrebsvorsorge für sie war und ist.
Gerade Eltern – so zeigen es die Rückmeldungen aus dem Projekt – sind meist dankbar, wenn der UV-Schutz bei Jugendlichen im Sportverein angesprochen wird. Durch die Kampagne sind in den vergangenen zwei Jahren nun viele Klubs auf das Thema aufmerksam geworden. Mehr als 24.000 Menschen wurden bereits 2013 mit dem Projekt direkt durch Info-Stände und Info-Materialien bei großen Sportveranstaltungen sowie in Sportvereinen erreicht.
Aktuell ist es noch möglich, sich Infomaterialien und einen Vortrag, der für die Übungsleiterfortbildung oder die Mitgliederinformation geeignet ist, von der Homepage herunterzuladen. Auch Ideen, wie die Klubs den Sonnenschutz interessant an die Sportler herantragen können, finden sich dort.
(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 38)