Eurobike: Dienstfahrräder sind beliebter denn je

Bund, Länder und Kommunen wollen den Radverkehr in Deutschland voranbringen und bieten viele verschiedene Förderprogramme an.

Dienstfahrräder sind mittlerweile eine beliebte Alternative zum Dienstwagen. Foto: picture-alliance
Dienstfahrräder sind mittlerweile eine beliebte Alternative zum Dienstwagen. Foto: picture-alliance

Nach Angaben der Eurobike (Internationale Fahrradmesse in Friedrichshafen) steht „Dienstradfahren“ bei den Deutschen hoch im Kurs.

Davon profitieren nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber. Eine der Initiativen zur Förderung des Radverkehrs ist das sogenannte Dienstwagenprivileg, das 2012 vom Gesetzgeber auch auf Fahrräder ausgeweitet wurde. Wie bei der privaten Nutzung eines Firmenfahrzeugs gibt es auch steuerliche Vorteile für Fahrräder, die vom Arbeitsgeber zur Verfügung gestellt werden.

Und so funktioniert`s: Arbeitgeber erhalten bei teilnehmenden Fahrradhändlern, spezialisierten Leasing-Dienstleistern wie z.B. JobRad oder mein-dienstrad.de, Sonderkonditionen und können diese an ihre Mitarbeiter weitergeben. In der Gehaltsabrechnung der Arbeitnehmer, die sich für das Dienstrad entschieden haben, werden die Raten für die Räder direkt von dem Bruttoeinkommen abgezogen. In Folge daraus zahlt der Arbeitnehmer weniger Steuern und Sozialabgaben auf das verbliebene Gehalt, genau wie das Unternehmen, das das Rad zur Verfügung stellt.

Obwohl der Fahrradfahrer beim Leasing eines Dienstrads für die Nutzung zusätzlich ein Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern muss, zahlt sich der Griff zum Rad laut Deutscher Handwerks Zeitung aus, denn jeder Dienstradfahrer könne, wie beim traditionellen Dienstwagen, die Strecke zur Arbeit pauschal mit 0,30 Cent pro Kilometer in der Steuererklärung geltend machen, was seine jährliche Steuerlast nochmals mindere. So könnten Angestellte durch das Leasing im Vergleich zu Privatpersonen, die ein Fahrrad kaufen 30 bis 50 Prozent sparen.

Die Meinungen zum Dienstrad auf der Eurobike sind durchweg positiv. Arbeitgeber können mit einem Dienstradangebot Anreize setzen, die zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern beitragen und gleichzeitig auch der Gesundheit der Mitarbeiter zu Gute kommen. Stephan Schreyer vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) bestärkt Unternehmen darin, das Dienstrad als Alternative zum Dienstwagen mitaufzunehmen. Das Rad sei wirtschaftlich sinnvoll. „Außer einem Fahrradschlauch für zwölf Euro braucht es ja kaum etwas – wenig Wartung, kein Benzin", so Schreyer. Dazu komme der Umweltaspekt, der sich von den Unternehmen auch für die Öffentlichkeitsarbeit nutzen lasse.

Das Dienstwagenprivileg ist nicht die einzige Form, bei der die öffentliche Hand Fahrradkäufer finanziell unterstützt. In München und Wien beispielsweise, werden Unternehmen beim Kauf eines Lastenfahrrads, das von Mitarbeitern genutzt werden kann, mit Förderprogrammen zur E-Mobilität ganz unmittelbar  in Form von Kaufprämien von der Stadt unterstützt.

 (Quelle: Eurobike, Deutsche Handwerks Zeitung)


  • Dienstfahrräder sind mittlerweile eine beliebte Alternative zum Dienstwagen. Foto: picture-alliance
    Dienstfahrräder sind mittlerweile eine beliebte Alternative zum Dienstwagen. Foto: picture-alliance