Ältere Menschen machen weniger Sport in der Pandemie

Die körperliche Aktivität von Menschen in der zweiten Lebenshälfte hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie verändert. Sie nimmt deutlich ab.

 

Frauen im fortgeschrittenen Alter halten sich mit Gymnastik fit. Foto: LSB NRW / Bowinkelmann
Frauen im fortgeschrittenen Alter halten sich mit Gymnastik fit. Foto: LSB NRW / Bowinkelmann

Einer Befragung des Deutschen Zentrums für Altersfragen im Juni/Juli 2020 zufolge gibt ein Viertel der Menschen im Alter von 46 bis 90 Jahren an, in der Pandemie weniger Sport zu treiben. Ältere Menschen könnten aufgrund ihrer höheren Gefährdung durch schwere COVID-19-Erkrankungen ihre körperliche Aktivität oder zumindest außerhäuslichen Sport stärker reduziert haben als jüngere, um ihr Ansteckungsrisiko zu minimieren: So steht es im Deutschen Alterssurvey (DEAS) .

Mit Maßnahmen wie Abstands- und Hygieneregeln aufgrund der Corona-Pandemie haben sich seit März 2020 die Rahmenbedingungen für körperliche Aktivität innerhalb kurzer Zeit grundlegend verändert, hat DEAS festgestellt. Zu den Ergebnissen der Befragung zählt auch, dass angesichts der erheblichen Einschränkungen im sozialen Bereich die Corona-Pandemie offensichtlich mit einer Zunahme von Einsamkeit einhergeht, gerade für Menschen im höheren und hohen Erwachsenenalter. Die Auswirkungen auf die Gesundheit älterer Menschen sowie ihr allgemeines Wohlbefinden müsse noch differenzierter betrachtet werden, so DEAS. 

Tipps für den (Wieder)Einstieg in den Sport

Für den organisierten Sport in Deutschland unter dem Dach des DOSB gehört es zum etablierten Wissensstand, dass Bewegung ein längeres Leben in gutem gesundheitlichem Zustand ermöglicht. Dabei müsse es gar nicht viel sein: Zum Start reichten 15 bis 30 Minuten gehen oder walken, zweimal die Woche. „Es hilft, sich nach einer längeren Sport-Pause von seinem Hausarzt untersuchen und Tipps geben zu lassen“, heißt es auf www.richtigfitab50.dosb.de

Auch der Sportverein um die Ecke kann unterstützen. Denn in der Gemeinschaft macht Sport mehr Spaß. Und wer eine Grundkondition erreicht hat, kann sich bald mehr zutrauen. Sport an der Luft und in der Gemeinschaft ist auch ein wirksames Anti-Depressivum.

Mäßig, aber regelmäßig ist eine einfache Regel, die beherzigt werden sollte. Jenseits der 50 setzt man mehr Fett an, die Muskulatur ist weniger elastisch, die Sprintkraft lässt nach, der Einstieg nach langer Pause fällt schwer. Pausen nach Wettkämpfen sollen eingehalten werden, Verletzungen heilen langsamer aus. Überanstrengungen sollten vermieden werden.

Sturzrisiko für Ältere minimieren 

Stürze und sturzbedingte Verletzungen gehören derzeit zu den häufigsten Ereignissen, die ältere Menschen in ihrer Selbstständigkeit bedrohen. Viele Betroffene entwickeln große Angst, erneut zu stürzen. Sie ziehen sich zurück und verringern ihre körperlichen Aktivitäten, wodurch das Sturzrisiko erneut steigt. 

Durch Gleichgewichtstraining in Verbindung mit Muskeltraining kann das Sturzrisiko minimiert werden. Die Bundesinitiative Sturzprävention (BIS) hat  Empfehlungspapiere für Gruppen- und Einzelangebote veröffentlicht, die bei der Einrichtung und Förderung von Bewegungsangeboten im ambulanten Bereich zur Sturzprävention unterstützen.

Weitere Infos zur BIS und zur Sturzprophylaxe gibt es hier >>> 

Der Deutsche Turner-Bund bietet ausserdem in Anlehnung an die Empfehlungen eine Weiterbildung zum/zur DTB-Kursleiter*in Sturzprävention an.

Weitere Infos gibt es hier >>>

(Quelle: DOSB)


  • Frauen im fortgeschrittenen Alter halten sich mit Gymnastik fit. Foto: LSB NRW / Bowinkelmann
    Frauen im fortgeschrittenen Alter halten sich mit Gymnastik fit. Foto: LSB NRW / Bowinkelmann