23 Ärzte versorgen deutsches Olympiateam in London

Bernd Wolfahrt (Foto) und weitere 22 Ärzte versorgen während der Olympischen Sommerspiele in London vom 27. Juli bis 12. August rund 700 Personen – Athleten, Offizielle, Politiker.

Bernd Wolfahrt ist der leitende Mannschaftsarzt des deutschen Olympiateams. Foto: picture-alliance
Bernd Wolfahrt ist der leitende Mannschaftsarzt des deutschen Olympiateams. Foto: picture-alliance

23 Mediziner, die meisten Mitglieder in der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), sowie rund 35 Physiotherapeuten und Sportpsychologen übernehmen ehrenamtlich die Betreuung. Leitender Mannschaftsarzt des deutschen Olympiateams ist Privatdozent Bernd Wolfarth aus München/Leipzig, leitender Physiotherapeut Klaus Eder aus Donaustauf. „Das Betreuungskonzept des Deutschen Olympischen Sportbundes umfasst eine umfängliche Versorgung der Athletinnen und Athleten der einzelnen Sportarten, die in der Regel durch die langjährigen Verbandsärzte der entsprechenden Sportverbände abgedeckt sind“, erläutert Wolfarth. „Aus Sicht der Fachrichtungen ist eine internistische und orthopädische Basisversorgung im Umgang mit den Sportlern genauso wichtig wie die Koordination zwischen den klinischen Spezialdisziplinen, die vor Ort zur Behandlung der unterschiedlichsten Krankheitsbilder bei Athleten sowie Betreuern notwendig sind.“

Die zentrale medizinische Versorgung ist in einem größeren Apartment im Haupthaus der deutschen Mannschaft innerhalb des olympischen Dorfes untergebracht. Die dezentrale Betreuung erfolgt an den Trainings- und Wettkampfstätten sowie in den jeweiligen Wohneinheiten durch für die einzelnen Mannschaftsteile zuständigen Ärzte und Therapeuten. Es wird eine permanente ärztliche und physiotherapeutische Versorgung abgesichert. Unterstützt wird das Team bei der Beschaffung und Vor-Ort-Versorgung mit Medikamenten durch die Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände. Orthopädische Hilfsmittel und Bandagen stellt die Firma Bauerfeind bereit.
 
Für die Diagnostik stehen EKG-, Lungenfunktions- und Ultraschallgeräte zur Verfügung. Für die Behandlung werden Inhalations-, Elektro-, Ultraschall- und Lasergeräte sowie ein ausreichendes Spektrum von deutschen Standard-Arzneimitteln vorgehalten. Zusätzlich gibt es im olympischen Dorf eine hervorragend ausgestattete Poliklinik, die mit einem klinisch-chemischen Labor und allen Möglichkeiten bildgebender Diagnostik versehen ist. Sprechstunden besonderer Fachabteilungen mit spezialisierten Fachärzten (Augen-, HNO-, Frauen- und Zahnarzt) werden ebenfalls angeboten.
 
Bei den Verletzungen werden voraussichtlich Überlastungsbeschwerden im Vordergrund stehen. Ein erfolgreiches Wirken des medizinischen Teams zeigt sich auch daran, dass es gelingt, möglichst gesunde Sportler bei den Wettkämpfen an den Start zu bringen. Trotz der besonderen klimatischen Belastungen und Umfeldfaktoren bei den letzten Olympischen Spielen in Peking gab es für die deutsche Olympiamannschaft nur eine geringe Ausfallquote.
 
Die medizinische Führung der deutschen Olympiamannschaft ist auch für die Antidopingmaßnahmen und die Schulung des medizinischen Personals in Bezug auf die Einhaltung der Antidopingvorgaben zuständig. Dies wird seit Jahren sehr ernst genommen und mit zwei Fortbildungen pro Jahr für die Verbandsärzte konsequent umgesetzt. Damit das Zusammenspiel zwischen Ärzten und Physiotherapeuten und insbesondere auch die Zusammenarbeit bei interdisziplinären Fragestellungen möglichst gut verläuft, wurde bereits im April ein Vorbereitungsseminar für alle Ärzte, Physiotherapeuten und Psychologen der deutschen Olympiamannschaft durchgeführt.

(Quelle: DGSP)


  • Bernd Wolfahrt ist der leitende Mannschaftsarzt des deutschen Olympiateams. Foto: picture-alliance
    Bernd Wolfahrt ist der leitende Mannschaftsarzt des deutschen Olympiateams. Foto: picture-alliance